Zeichner / Zeichnerin EFZ Fachrichtung Ingenieurbau (ZFI)

Die Perle im Dschungel
Kaum ein Beruf deckt ein weiteres Spektrum an unterschiedlicher Arbeitsinhalten ab, bei kaum einem anderen Beruf lassen sich die Arbeiten auch Jahrzehnte später noch bestaunen und kaum ein Beruf ist in der breiten Masse so unbekannt wie Zeichner EFZ Fachrichtung Ingenieurbau (ZFI). Ein kleiner Einblick in die versteckte Perle im grossen Dschungel der Berufe.

 

 

Die richtige Hardware
Es ist 07:30, die Workstation Nr. 38 fährt mit einem monotonen, leisen Summen hoch. Wir sind am Arbeitsplatz von Stefan Blum, 21 jähriger angehender Zeichner EFZ Fachrichtung Ingenieurbau. Es vergeht keine Minute, bis sein Arbeitsgerät betriebsbereit ist. Die Programme, die als Werkzeug für ZFI dienen, brauchen viel Leistung. Herkömmliche PCs genügen den heutigen Anforderungen nicht mehr, darum stehen bei der TAGMAR AG nur speziell zusammengestellte Workstations im Einsatz. Im Zuge der Entwicklung der letzten Jahre wurde nach und nach von der 2D auf die 3D Planung umgestellt. Mittlerweile werden an der Baselstrasse 59 in Dagmersellen im Bereich Tiefbau sämtliche Strassen- und Siedlungsentwässerungsprojekte 3D konstruiert. Dies stellt aber nicht nur das Arbeitsgerät vor grosse Anforderungen, sondern vor allem auch den Zeichner. Wie Stephan sagt, ist es jedes Jahr eine Challenge mit den Neuerungen und Änderungen richtig umzugehen. Man erweitert parallel zum Fortschritt der Technik seine eigenen Kompetenzen. Man bleibt up – to – date und kann selber die Arbeitsabläufe und –prozesse mitgestalten. Der TAGMAR AG ist es wichtig, stets auf dem neusten Stand der Technik zu bleiben. Dies optimiert die tägliche Arbeit zusehends und bildet auch die Grundlage für die digitale Zukunft im Bauwesen.

Abwechslung im Arbeitsalltag
Stefan arbeitet aktuell an verschiedenen Projekten. Dies ist einer der grossen Vorteile die der Job wie aber auch die TAGMAR AG mit sich bringen. Die erlernten Werkzeuge zum Projektieren von Strassen kann der ZFI sowohl bei grossen Sanierungs- und Ausbauprojekten von Kantonsstrassen wie aber auch kleinen Quartierstrassen oder Güterstrassen anwenden. Im Projektierungsprozess ist der ZFI bei der TAGMAR AG dank der flachen Hierarchien stets mit eingebunden. Die Schwesterfirma VIAPLAN AG, welche in Sursee ihre Büroräume hat, erweitert zu dem mit ihren Aufträgen das Arbeitsfeld der Zeichner in Dagmersellen im Bereich Verkehrsanlagen enorm. Übersichtspläne zu Verkehrsgutachten, Umsetzung von verkehrsberuhigenden Massnahmen oder Variantenstudien für Verkehrsraumgestaltung und Busterminals sind nur einige Beispiele.

Projektstart
Nachmittags steht für Stefan eine Projektsitzung an. Es geht um ein Entwässerungsprojekt in Egolzwil. Dabei wird in einem Gebiet von Mischsystem auf Trennsystem umgestellt. Eine neue Meteorwasserleitung ist vorgesehen. Nun geht es für Stefan darum, dies auszuarbeiten und die Plangrundlagen zu erstellen. Er erhält vom Ingenieur die Angaben über das Projektziel und die nötigen Rahmenbedingungen. Anschliessend projektiert er die Leitung selbständig. Gefälle, Dimension und die Linienführung füllen die ersten Gedankengänge aus. Anschliessend geht es um die Entwässerung der im Bereich liegenden, versiegelten Flächen. Dabei berücksichtig der ZFI Grundsätze aus dem Leitungsbau und der Hydraulik, aber auch rechtliche Vorschriften sind zu beachten. Anschliessend wird das Projekt im Team besprochen und allenfalls noch etwas korrigiert.

Ardian Zukaj

«Effiziente Kommunikation wird in unserer Umgebung gefördert»

Die kleineren und grösseren Projektteams sind bei der TAGMAR AG fester Bestandteil sowohl der Philosophie wie auch der täglichen Arbeit. Dazu stehen den Mitarbeitern verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Nebst den üblichen Sitzungszimmern stehen auch in den verschiedenen Büroräumlichkeiten Stehtische für kurze Besprechungen zur Verfügung. Zudem erhöht sich die Anzahl Arbeitsplätzen, welche mit Stehpulten ausgestatteten sind stetig. Diese räumliche und institutionelle Umgebung ist für Ardian Zukaj, seit über 3 Jahren Ingenieur bei der TAGMAR AG und selber ausgebildeter Zeichner EFZ Fachrichtung Ingenieurbau, der entscheidende Schlüssel für eine direkte, offene und vor allem effiziente Kommunikation. Eine Kommunikation die nicht nur in abteilungsspezifischen Projekten gelebt wird.

Neben der Siedlungsinfrastruktur oder auch Tiefbau genannt, ist der Konstruktive Ingenieurbau, oder auch bekannt als Hochbau, der zweite Bereich im Beruf eines ZFI. Arbeitstechnisch sind die beiden Bereiche zum Teil ganz nah, bisweilen weit auseinander. Die Projekte werden in unterschiedlichen CAD – Systemen konstruiert. In der Siedlungsinfrastruktur bietet das Civil 3D mit seiner ganzen Produktepallette von der Firma Autodesk der ideale Werkzeugkoffer. Im Bereich des konstruktiven Ingenieurbaus vertraut die TAGMAR AG auf das Produkt Allplan der Firma Nemetschek SE. Auch in diesem Bereich werden mittlerweile alle Arbeiten in 3D gemacht.

Chantal Meyer, ausgebildete Zeichnerin, kennt ihr Metier nach sage und schreibe über 20 Jahren bei der TAGMAR AG, in und auswendig. Mit der Umstellung von 2D auf 3D hat sich für sie der komplette Arbeitsablauf geändert. Dennoch sieht sie die Umstellung und den Technologieschritt als positiv. Durch die Arbeiten an einem 3D Modell ist es für den ZFI einfacher, die ganzen Zusammenhänge an einem Projekt zu erkennen. Zudem können Arbeitsschritte viel effizienter gemacht werden. Jüngeren Zeichner und Zeichnerinnen fällt es natürlich einfacher, mit der sich stetig weiterentwickelnden Arbeitsumgebung ist Chantal überzeugt. Mit dem 3D Modell lassen sich schneller Schalungs- und Bewehrungspläne erstellen.

Wenn Konstruktiver Ingenieurbau und Siedlungsinfrastruktur verschmelzen
Immer wieder gibt es Projekte, bei denen sowohl der Konstruktive Ingenieurbau wie auch der Bereich Siedlungsinfrastruktur involviert sind. Im Herbst 2018 konnte die TAGMAR AG das neue Schieberhaus beim Reservoir Chrüzberg in Dagmersellen mit einem grossen Fest in Betrieb nehmen. Sämtliche Pläne, sowohl Schalung und Armierung aus dem Bereich Konstruktiver Ingenieurbau wie

Daniela Koller

«Ich fühle mich wohl, wenn ich meine Ideen und Gedanken in den Lösungsprozess einbringen kann»

auch die Werkleitungspläne und die Situation der Zufahrt, Stützmauern etc. wurden von Daniela Koller konstruiert. Sie hat in diesem Projekt alle Fähigkeiten vereinigt, die sie sich in der Berufslehre zur ZFI angeeignet hat. Für sie war das Projekt bis jetzt einmalig. Nebst dem Schieberhaus und der enthaltenen Verrohrung wurden auch die Zufahrt und die Quellfassungen mit den entsprechenden Werkleitungen erneuert beziehungsweise neu erstellt. In zum Teil unwegsamen Gelände mussten planerische und bauliche Lösungen gefunden werden. Daniela, in der Position als Zeichnerin, leistete einen wesentlichen Anteil zum Gelingen dieses speziellen Projekts.

Zukünftiges Bauen
Eine solche Zusammenarbeit beider Bereiche lässt unweigerlich die Rufe nach BIM (Building Information Modeling) lauter werden. Sind wir BIM ready oder sollte die Frage heissen, was heisst BIM ready? Wir sind auf dem Weg mit BIM arbeiten zu können. Als Grundlage dient natürlich die Planung an einem 3D Modell. Im Bereich Konstruktiver Ingenieurbau ist es Alltag, das 3D Modell mit dem Architekten auszutauschen. Hier fliesst das BIM – Denken schon kräftig in die tägliche Arbeit ein. Im Bereich Siedlungsinfrastruktur besteht die 3D Planung, aber es finden noch keine Modellaustausche mit dem Baumeister oder anderen involvierten Planern statt. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren konkretisieren und den Beruf Zeichner EFZ Fachrichtung Ingenieurbau weiter wandeln. Es ist absehbar, dass zukünftig der ZFI auch Fähigkeiten im Informatikbereich ausspielen kann. Die Entwicklung aller Arbeitsprozesse und der stetige Technologiefortschritt werden die ZFI der TAGMAR AG in den kommenden Jahren fordern und motivieren.

Hast du Interesse nicht nur Teil dieser Entwicklung zu sein, sondern diese bei der TAGMAR AG auch mitzugestalten und zu entwickeln? Dann melde dich bei uns.

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